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Lebensdauerverlängerung für Mobilgeräte
Der Einfluss von Umweltidentitäten

Lebensdauerverlängerung für Mobilgeräte

Die Herstellung von internetfähigen Mobilgeräten verursacht erhebliche Umweltauswirkungen. Zur Reduktion dieser negativen Auswirkungen ist es zentral, dass solche Geräte möglichst lange genutzt werden. Mit unserem Projekt LIFESAVING untersuchen wir, welche Ansätze für eine längere Nutzungsdauer von Mobilgeräten ökologisch effektiv und für die Konsumentinnen und Konsumenten sowie für die Marktakteure attraktiv sind.

Hintergrund

Bei den bisherigen Studien lag der Schwerpunkt auf isolierten Massnahmen und Perspektiven zur Verlängerung der Lebensdauer von Mobilgeräten. Hingegen fehlte ein fundiertes Verständnis über die relevanten Konsumentscheidungen während der gesamten Lebensdauer eines Geräts. Im Rahmen von LIFESAVING wurde analysiert, welches Potenzial verschiedene Ansätze zur Förderung einer längeren Nutzung und einer Weiterverwendung von Mobilgeräten in der Schweiz haben. Dazu wurden drei sich ergänzende Perspektiven kombiniert: eine Umwelt-, eine Konsum- und eine sozioökonomische Perspektive.

Ziel

Ziel dieses Projekts war es, für die Schweizer Akteure evidenzbasierte Empfehlungen und Ideen bereitzustellen, die zu einer längeren Nutzung von Mobilgeräten in der Schweiz beitragen. Konkret sollten für verschiedene Massnahmen detailliertere Erkenntnisse zu folgenden Aspekten gewonnen werden: (i) zu den direkten und indirekten Umweltauswirkungen, (ii) zu ihrer Attraktivität für die Konsumentinnen und Konsumenten und (iii) zu ihrem Potenzial für die Umsetzung durch die Marktakteure in der Schweiz.

Resultate

Mobilgeräte verursachen in der Produktionsphase die meisten Umweltauswirkungen

Mit einer Meta-Analyse haben wir eine genauere, aktuelle Lebenszyklus-Inventarisierung für Mobilgeräte sowie einen Rahmen zur Einschätzung der direkten und indirekten Umweltauswirkungen entwickelt. Es bestehen zwar erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Geräten und Auswirkungsarten, doch der Grossteil der Umweltauswirkungen (60-80 %) von Mobilgeräten fällt in der Produktionsphase an, insbesondere bei der Herstellung integrierter Schaltkreise (Chips). Deshalb profitiert die Umwelt von allen Massnahmen, die zu einer deutlich längeren Nutzungsdauer eines Geräts beitragen, auch unter Berücksichtigung der Effekte der längeren Nutzung (z. B. Emissionen einer neuen Batterie oder eines neuen Displays bei Reparaturen) und eines alternativen Konsums (z. B. Kauf anderer Güter mit dem eingesparten Geld).

 

Bereitschaft zum Kauf gebrauchter Geräte

Aus Konsumentensicht besteht eine beträchtliche ungenutzte Nachfrage nach generalüberholten Secondhand-Geräten («Refurbishing») und Wachstumspotenzial für diesen Sekundärmarkt. Unsere Online-Experimente haben ergeben, dass einfache Anreizmassnahmen wie die Platzierung von generalüberholten Telefonen in Online-Shops oder Informationshinweise sowie Umweltframings (zu umweltfreundlichem Verhalten anregende Kommunikation) dazu beitragen können, dass wesentlich häufiger solche Telefone gekauft würden.

 

Politischer Rahmen und Förderung einer längeren Nutzungsdauer

Eine Analyse des Gesamtmarkts für Mobilgeräte in der Schweiz zeigt positive Trends wie eine leicht zunehmende durchschnittliche Nutzungsdauer und mehr Angebote für gebrauchte und/oder generalüberholte Telefone. Dieser Sekundärmarkt ist jedoch nach wie vor eine Nische und besteht aus einer Vielzahl individueller Akteure. Dies erschwert es, Massnahmen zur Förderung einer längeren Nutzungsdauer von Mobilgeräten umzusetzen, denn es fehlen einheitliche Branchenstandards oder Konsumlabel im Detailhandel. Deshalb braucht es eine bessere Koordination und Abstimmung der Akteure und ihrer Interessen. Hilfreich wären politische Rahmenvorgaben und Unterstützung durch die Behörden.

Bedeutung für die Forschung

Neben den empirischen Beiträgen unserer Studien zum Forschungsstand besteht der Hauptbeitrag von LIFESAVING in einem umfassenden Überblick zu den Mechanismen, die eine längere Nutzungsdauer von Mobilgeräten begünstigen. Diese wird erreicht, wenn entweder eine Person ihr Gerät länger behält («retention») oder das Gerät von einer anderen Person weiterbenutzt wird («recirculation»). Unsere Forschungsarbeiten geben auch einen Überblick über die Rollen verschiedener Akteure bei der Gestaltung eines Umfelds, das eine längere Nutzungsdauer von Mobilgeräten begünstigt.

Bedeutung für die Praxis

Aus Sicht der Umsetzung leistet das Projekt zwei wichtige Beiträge. Erstens zeigt es eindeutig, dass eine längere Nutzung für die Reduktion der Umweltauswirkungen von Mobilgeräten zentral ist. Zweitens weist es empirisch nach, dass das Potenzial des Sekundärmarkts für gebrauchte Mobilgeräte noch weitgehend unausgeschöpft ist. Dieses Potenzial kann erschlossen werden, wenn die wichtigsten Akteure zusammenarbeiten und gemeinsame Standards entwickeln, namentlich Gesetzgeber, Detailhandel, Reparaturbetriebe und NGOs.

Publikationen

Rebound-Effekte bei längerer Nutzung von Mobilgeräten

Itten, R. and Blumer, Y. (2023) “Rebound-Effekte bei längerer Nutzung von Mobilgeräten,” IUNR, pp. 28–29.

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Nur wenige reparieren ihr Handy oder kaufen es gebraucht

Waller G., Martin M., “Nur wenige reparieren ihr Handy oder kaufen es gebraucht” (2023) www.zhaw.ch. Medienstelle ZHAW.

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Nachhaltiger durch längere Nutzung: Befragung zu Smartphonekauf und -nutzung in der Schweiz

Skirgaila P., Streule P., Külling C., Blumer Y., Waller G. (2023) "Nachhaltiger durch längere Nutzung: Befragung zu Smartphonekauf und -nutzung in der Schweiz"

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Rebound-Effekte bei längerer Nutzung von Mobilgeräten

Itten, R. and Blumer, Y. (2023) “Rebound-Effekte bei längerer Nutzung von Mobilgeräten,” IUNR, pp. 28–29.

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Nur wenige reparieren ihr Handy oder kaufen es gebraucht

Waller G., Martin M., “Nur wenige reparieren ihr Handy oder kaufen es gebraucht” (2023) www.zhaw.ch. Medienstelle ZHAW.

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Nachhaltiger durch längere Nutzung: Befragung zu Smartphonekauf und -nutzung in der Schweiz

Skirgaila P., Streule P., Külling C., Blumer Y., Waller G. (2023) "Nachhaltiger durch längere Nutzung: Befragung zu Smartphonekauf und -nutzung in der Schweiz"

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Projektverantwortliche

Dr. Yann Blumer
Institut für Innovation und Entrepreneurship, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW

Prof. Dr. Lorenz Hilty
Institut für Informatik, Universität Zürich

Matthias Stucki
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW

Projektpartnerschaften

Thingsy

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Durch die Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam haben wir viele wichtige Impulse für die Entwicklung unserer Platform Loopia erhalten.

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